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Sokurow, Alexander Nikolajewitsch

H.A.M. 0
Alexander Nikolajewitsch Sokurow
Regisseur und Drehbuchautor

Geb. 14.06. 1951 in  Podorwicha/ UdSSR

In einem kleinen Dorf unweit der ostsibirischen Großstadt Irkutsk kommt er zur Welt.  Der Vater, Weltkrieg-II-Veteran und sowjetischer Offizier, muss dienstlich des öfteren den Wohnsitz wechseln, die Familie reist mit, und die schulische Laufbahn des Sohnes reicht schließlich von Polen bis ins zentralasiatische Turkmenistan. Noch während seines Geschichtsstudiums fasziniert Sokurow das Medium Film, er arbeitet als Regieassistent beim staatlichen Fernsehen, produziert mit 19 Jahren bereits eigene Beiträge und studiert nach Abschluss seines Geschichtsstudiums ab 1975 an der  Moskauer Filmhochschule.

Der für seine hervorragenden Leistungen mit dem ‚Sergej Eisenstein‘-Stipendium geförderte Filmemacher und Regisseur gerät jedoch schon nach wenigen Jahren in Konflikt mit der staatlichen Zensurbehörde und muss schließlich sein Studium, unter dem Vorwurf des Formalismus‘ und der ‚antisowjetischen Stimmungsmache‘, vorzeitig beenden. Der renommierte (und später im italienischen Exil lebende) Regiekollege Andrej Tarkowski  wird auf das Nachwuchstalent  aufmerksam und empfiehlt Alexander Sokurow für eine Anstellung bei den Leningrader Filmstudios. Aber: Die dort hauptsächlich entstehenden Dokumentarfilme Sokurows kollidieren immer wieder mit der staatlichen Zensur.

Erst im Zuge von Perestroika und Glasnost werden seine verbotenen Filme  freigegeben und im In- und Ausland präsentiert. Der nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion seit den 90er Jahren äußerst produktive Spiel- und Dokumentarfilm-Regisseur gastiert mittlerweile auf allen großen Festivals weltweit, wird 1995 von der Europäischen Filmakademie als einer der einhundert besten Regisseure ausgezeichnet, Anfang 2002 vom New Yorker ‚Museum of Modern Arts‘ mit einer  umfangreichen Retrospektive geehrt und erhält 2006 auf dem Filmfestival in Locarno einen ‚Ehrenleoparden‘ für sein Lebenswerk.

2011 präsentiert Sokurow mit ‚Faust‘ eine Verfilmung der gleichnamigen Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe. Für diese mit deutschsprachigen Darstellern besetzte Produktion (nach Filmen über Lenin, Hitler und Hirohito, der letzte Teil einer Tetralogie über die Macht und das Böse) erhält der russische Regisseur den ‚Goldenen Löwen‘ der 68. Internationalen Filmfestspiele von Venedig.

Quellen:

Links (deutsch):

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International:

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