Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Drucker, Peter Ferdinand

H.A.M. 0

Peter Ferdinand Drucker
Ökonom, Jurist und Schriftsteller


Geb.19.11. 1909 in Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 11. 11. 2005 in Claremont bei Los Angeles/ USA


Er galt als Pionier moderner Management-Theorien und war ein international hoch anerkannter Wirtschaftsexperte. Seit seiner ersten Arbeit über das Concept of the Corporation in den 40er Jahren galt Drucker als Visionär für Innovationen und Strategien in modernen Unternehmen. Seine Grundthese lautete, dass motivierte Mitarbeiter der Schlüssel zum Erfolg jedes Unternehmens und gutes Marketing und Innovationen wichtiger seien, als nur auf Gewinn zu achten. Das deutsche Manager Magazin schrieb 2002, Drucker habe es wie kein anderer „Management-Guru“ verstanden, die Lehren aus der Vergangenheit für die Analyse der Gegenwart zu nutzen: „Beispielsweise hat Drucker das Entstehen der Wissensgesellschaft frühzeitig erkannt und prophezeit, dass die Qualität der Mitarbeiter zum wesentlichen Wettbewerbsfaktor zwischen Unternehmen werden wird.“
Die Bezeichnung „Management-Guru“ hat ihn kalt gelassen. Ein historischer Schriftsteller wollte der ehemalige Exilant aus Österreich sein. Sein Erfolgsgeheimnis beruhte auf seiner umfassenden Bildung und seinem tiefgreifenden Verständnis von Geschichte. Beides bewahrte ihn davor, ein „Fachidiot“ zu sein, wie er es selbst einmal formuliert hatte.


Druckers Motivationstechniken wurden von großen US-Unternehmen wie Intel, Sears und Roebuck angewendet. Der frühere Intel-Chef Andy Grove sagte, Druckers klar verständliche Handlungsanweisungen hätten die wirtschaftliche Praxis „in unzähligen alltäglichen Situationen“ nachhaltig beeinflusst. Peter Druckers Weitblick und seine Bedeutung für die Unternehmensführung sind beispiellos. Er erdachte zahlreiche Führungskonzepte wie das Management durch Zielvereinbarungen und erfand neue Methoden für Organisation, Produktion und Selbstmanagement.


Drucker hielt absolut nichts von rein profitorientiertem Wirtschaftsgebaren. Die Börsenhändler an der Wall Street bezeichnete er als „unproduktiven Haufen, der auf leicht verdientes Geld aus ist“. Wenn der Punkt erreicht sei, an dem die Broker mehr Geld machten als die Investoren, sei das ein Vorzeichen für einen Crash.
Vom tatsächlichen Börsencrash im Oktober 1987 zeigte er sich denn auch nicht überrascht – nicht aus wirtschaftlichen, sondern aus ästhetischen und moralischen Gründen: „Wenn Schweine sich im Trog suhlen, ist das immer ein widerliches Spektakel – und man weiß, es kann nicht lange anhalten.“


Peter F. Drucker studierte in Wien sowie in England und promovierte an der Universität Frankfurt über internationales Recht. Danach war er Zeitungsreporter in Frankfurt am Main. Er arbeitete beim Frankfurter General-Anzeiger. Dort blieb er bis 1933, als einer seiner Essays von den Nationalsozialisten verboten wurde. Er ging dann zunächst ins Exil nach London und siedelte 1937 in die USA über.

Zu seinen wichtigsten Büchern gehören Die Praxis des Managements (1956), Die ideale Führungskraft (1966), Innovations-Management für Wirtschaft und Politik (1985), Umbruch im Management (1995) und Management im 21. Jahrhundert (1999).


Das US-Wirtschaftsmagazin Business Week bezeichnete Drucker als den „beständigsten Denker unserer Zeit“. Das Magazin Forbes berichtete noch 1997 über ihn unter der Schlagzeile: „Noch immer der jüngste Kopf.“ . Im Jahre 2002 erhielt der ehemalige Exilant aus Österreich eine der höchsten zivilen Auszeichnungen der USA – die Freiheitsmedaille des Präsidenten. In den USA und Japan genoss Peter F. Drucker wahren Kultstatus. Er erhielt zahlreiche Ehrendoktorate an Internationalen Universitäten.


Herman Simon schrieb am 14.11.2005 aus Anlass des Todes von Peter F. Drucker im Manager-Magazin u.a.: „What this book actually dealt with is: The Future of society.“ So lautet der letzte Satz in Peter F. Druckers 1999 erschienenem Buch Management Challenges for the 21st Century. Die Zukunft war immer Druckers Lieblingskind. Aber über die Zukunft sinnieren und schreiben viele. Doch kein anderer Managementautor hat einen solchen Einfluss auf unser Denken ausgeübt wie Drucker. Was zeichnet ihn aus? Worin unterscheidet er sich von den vielen? Meine Hypothese: Drucker interpretiert die Zukunft auf eine einzigartige Weise, weil er ein Mann der Vergangenheit ist.

Ein anderer berühmter Wiener, der Schriftsteller Stefan Zweig (1881-1942), nennt sie Die Welt von gestern. Dieses Umfeld, in das Peter F. Drucker hineingeboren wurde und in dem er aufwuchs, war einzigartig. Im Großbürgertum der österreichisch-ungarischen Monarchie standen Bildung, Kultur, Kunst, Musik, Geschichtsbewusst-sein, Urbanität und internationale Offenheit ganz oben in der Werteordnung. Doch diese Schlagworte beschreiben jene Zeit in Wien nur unvollkommen.


Wer diese Welt tiefer nachempfinden will, der lese Druckers Adventures of a Bystander und Zweigs Die Welt von gestern. So war es beispielsweise selbstverständlich, dass die Kinder der gebildeten Schichten vielsprachig aufwuchsen, indem sie von englischen und französischen Gouvernanten erzogen wurden.

Am überzeugendsten spiegelt sich diese Welt in den Geistern wider, die sie hervorgebracht hat und deren Lebensläufe frappierende Ähnlichkeiten mit demjenigen Peter Druckers aufweisen. Der Untergang des österreichisch-ungarischen Reiches im Jahre 1918, der Bolschewismus in Russland, die Nazizeit in Deutschland, diese ‚vulkanischen Erschütterungen unserer europäischen Erde‘, wie Stefan Zweig sie nennt, entwurzelten eine ganze Generation, setzten aber auch ungeheure Kreativität frei.


Stefan Zweig emigrierte zunächst nach England, um später nach Brasilien weiter zu wandern. Der Philosoph Karl Popper, 1902 in Wien geboren, schrieb sein Hauptwerk Die offene Gesellschaft und ihre Feinde während des Zweiten Weltkrieges im neuseeländischen Exil und kehrte später nach England zurück. Der Weg des Mathematikers John von Neumann (1903-1957), dem wir die Spieltheorie und den Computer verdanken, führte von Budapest über Deutschland nach Princeton, USA. Den Schriftsteller-Philosophen Elias Canetti (1905-1997) verschlug es nach England und später in die Schweiz.“


Links (deutsch): 

http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_F._Drucker

http://www.hagalil.com/archiv/99/12/ikg-wien-4.htm

http://www.media.nrw.de/kurznachrichten/artikel.php?id=167


International:

http://www.druckerarchives.net/data

http://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Drucker

http://www.peter-drucker.com/index.html

http://www.drucker.org

http://www.leadertoleader.org/knowledgecenter/thoughtleaders/drucker/index.html

http://www.lib.uwo.ca/business/dru.html

http://www.usatoday.com/money/workplace/2005-11-11-drucker_x.htm

http://www.sht.com.ar/archivo/Management/automanagement.htm

 

Die Kommentare sind deaktiviert.