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Bethe, Hans Albrecht

H.A.M. 0

Hans Albrecht Bethe
Physiker


Geb. 2.7.1906 in Straßburg/ Deutsches Reich
Gest. 6.3.2005 in Ithaca (New York)/ USA


„Ich habe immer versucht, zwischen dem Dritten Reich und Nachkriegsdeutschland zu unterscheiden. Ich kannte viele Deutsche – egal ob Physiker oder Nichtphysiker -, die ehrenwert und Freunde sein konnten. Es gab natürlich viele überzeugte Nazis nach 1933, und auch noch nach 1945! Es gab aber mindestens ebenso viele, die sich davon ferngehalten haben.“

(Hans Bethe in einem Interview 2004)


Dder Sohn des Physiologen Albrecht Bethe wächst in Straßburg und Frankfurt am Main auf, besuchte von 1915 bis 1924 in das Goethe-Gymnasium in Frankfurt und studiert im Anschluß daran von 1924 bis 1926 an der dortigen Universität Physik. Er geht für zweieinhalb Jahre nach München zu Arnold Sommerfeld, bei dem er im Juli 1928 mit einer Arbeit zur Theorie der Elektronenbeugung promoviert.


Bis Jahre 1933 lehrt er – jeweils für ein Semester – in Frankfurt am Main und Stuttgart. Ab Herbst 1929 an bis Herbst 1933 ist er wieder in München, ab Mai 1930 als Privatdozent. In diese Zeit fallen u.a. auch diverse Reisen. Im Herbst 1930 besucht er Cambridge, Im Frühjahr 1931 und ’32 arbeitet er in Rom mit Enrico Fermi zusammen. Seine Stelle als Assistenzprofessor an der Universität Tübingen verliert er nach dem Wintersemester 1932/33 mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten, weil seine Mutter Anna, Tochter des Medizinprofessors Abraham Kuhn, jüdischer Abstammung ist.


Bethe emigriert im Oktober 1933 nach Großbritannien, wo er in den Jahren 1933 und ’34 zeitweise die Position eines Dozenten an der Universität Manchester bekleidet. Im Herbst 1934 wird Hans Albrecht Bethe Mitglied der Universität Bristol. Im Februar 1935 folgt der Wissenschaftler einer Einladung in die Vereinigten Staaten und lehrt dort an der Cornell-University in Ithaca erst als Assistenzprofessor und ab Sommer 1937 als Professor.


Während der Zweiten Weltkrieges arbeitet Bethe am Mikrowellenradar im Radiation Laboratory des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Auf Einladung von Robert Oppenheimer geht er für ein Sommersemester an die University of California in Berkeley. Besorgt über die deutsche Atomforschung beteiligt Hans Bethe sich ab 1943 am sogenannten Manhattan-Projekt. Als Leiter der theoretischen Abteilung des Los Alamos Scientific Laborator spielt er dabei eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der ersten Atombombe.


1952 kehrt der seit Anfang der vierziger Jahre amerikanische Staatsbürger Bethe erneut für ein halbes Jahr nach Los Alamos zurück und arbeitet in den Folgejahren an der Columbia Universita, in Cambridge, beim CERN, dem europäischen Laboratorium für Teilchenphysik mit Sitz in Genf, sowie in Kopenhagen. Im Jahre 1957 wird Bethe ausländisches Mitglied der Royal Society of London, sowie Mitglied der National Academy of Sciences in Washington, D.C. 1967 wird Hans Albrecht Bethe der Physik-Nobelpreis für seine bereits 1938 enstandenen Arbeiten über die Energieumwandlung in Sternen zuerkannt.


Bis zu seinem Lebensende bleibt der 1975 emeritierte Hans Bethe wissenschaftlich aktiv und veröffentlicht ein bis zwei bedeutende Arbeiten pro Jahrzehnt.

Bereits seit den 60er Jahren gehört der renommierte Astrophysiker mit zu den entschiedenen Befürwortern einer internationalen Kontrolle von Nuklearwaffen, und nicht zuletzt seiner Überzeugungskraft ist es zu verdanken, daß der damalige US-Präsident John F. Kennedy den Vertrag zur Beschränkung der Atomtests unterzeichnet. In den achtziger und neunziger Jahren des 20. Jhdts. engagiert sich Bethe für die friedliche Nutzung der Kernenergie und schreibt noch 1995, im hohen Alter von 88 Jahren, einen offenen Brief an seine Kollegen mit der Aufforderung, ihre Arbeiten an Nuklearwaffen einzustellen.

Heute ist eine bestimmte Kernreaktion im Zentrum von Sternen nach ihm und Carl-Friedrich von Weizsäcker als Bethe-Weizsäcker-Zyklus benannt.


Links (deutsch):

http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Bethe


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