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Andrzejewski, Szczepan

H.A.M. 0

Szczepan Andrzejewski
Maler und Zeichner


Geb. 13. 1. 1892 in Lódz/ Kongresspolen
Gest. 4. 11. 1950 in Sieradz/ Polen


In den Jahren 1910 bis 1914 absolvierte Andrzejewski ein Studium an der Königlichen Bayrischen Akademie der Künste in München. Wieder in Lodz wurde er Lehrer für Kunsterziehung an den örtlichen Gymnasien.

Im Jahre 1923 gründete Szczepan Andrzejewski in Lodz eine Schule für bildende Kunst. Zehn Jahre später rief er eine Sommerschule in Wosniki bei Sieradz ins Leben. Als Leiter beider Schulen bildete er junge polnische Maler wie Krawczyk, Hochlinger und Hess aus.


Im November 1939 wurde Szczepan Andrzejewski verhaftet, aber noch im selben Jahr wieder entlassen. Drei Jahre später nahm ihn die Gestapo erneut fest und brachte ihn in die Gefängnisse in Lodz und Radogoszcz.

Am 4. Juni 1943 wurde Szczepan Andrzejewski in das Konzentrationslager Auschwitz überstellt. Er arbeitete dort im Kommando »Neue Wäscherei«. Seine spärliche Freizeit an Sonntagen und Abenden nutzte er dazu, im Lagermuseum Porträts seiner Mithäftlinge, Genrebilder und Landschaftsgemälde anzufertigen.


Am 26. August 1944 wurde Szczepan Andrzejewski in ein Nebenlager des Konzentrationslagers Dachau nach Kaufering gebracht. Anschließend wurde er in das Hauptlager Dachau verlegt, wo er in der SS-Porzellanmanufaktur »Allach« arbeitete. Die 1936 im Auftrag von Heinrich Himmler gegründete Fabrik beschäftigte ab 1941 Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau. Zusammen mit Pawei Lutczyn, ebenfalls ehemaliger Häftling in Auschwitz, verzierte er Leuchter, Porzellanfiguren und andere Gegenstände ganz im Stile der nationalsozialistischen Ästhetik. Markenzeichen der Allach-Manufaktur war die SS-Rune.


Szczepan Andrzejewski kehrte noch im Oktober 1945 nach Wosniki zurück. Von 1945 bis 1948 beschäftigte er sich in seinen Werken mit dem Alltag der Häftlinge in den Konzentrationslagern. Dorfansichten, Bauernporträts und Landschaftsmalereien waren immer wiederkehrender Gegenstand seiner Arbeiten.

Seine Werke wurden sowohl vor als auch nach dem Zweiten Weltkrieg in Einzelausstellungen gezeigt. 1953 stellte das Museum in Sieradz erstmals posthum seine Gemälde und Zeichnungen aus. Andrzejewskis Bilder befinden sich heute in den Sammlungen des Museums für moderne Kunst in Lodz, im Museum in Sieradz sowie im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau in Oswiecim.


Quelle:

Kunst in Auschwitz 1940-1945
Begleitbuch zu der Ausstellung der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück/ Felix-Nussbaum-Haus und dem Muzeum Tradycij Niepodleglosciowych w Lodzi

Sztuka w Auschwitz 1940-1945
Publikacja towarzyzsaca wystawie prezentowanej w Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, w Kulturgeschichtlichem Museum Osnabrück/ Felix-Nussbaum-Haus i w Muzeum Tradycji Niepodleglosciowych w Lodzi

Herausgegeben von der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und vom Museumspädagogischen Dienst Berlin
Herausgeber: Jochen Boberg (MD Berlin) und Herman Simon (Centrum Judaicum)

Publikacja wysana przez Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum i Museumspädagogischen Dienst Berlin
Wydawca: Jochen Boberg (MD Berlin) i Herman Simon (Centrum Judaicum)

Gesamtherstellung/ Druk i oprawa: Rasch Druckerei und Verlag, Bramsche 2005, ISBN 3-89946-051-0 (Broschur) ISBN 3-89946-052-9 (Festeinband)

Hier zitiert: S. 351-352


Links (deutsch):

http://www.mdberlin.de/md_generell/presse/texte_lang.asp?NID=200501211&kat=0

http://lastexpression.northwestern.edu/essays/miltonessay-German.doc..pdf

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