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Stössel, Ludwig

H.A.M. 0

Ludwig Stössel
Schauspieler


Geb. 10.2. 1883 in Lockenhaus (Burgenland)/ Österreich-Ungarn
Gest. 29.1. 1973 in Los Angeles (Cal.)/ USA


„Mr. Leuchtag: ‚Liebchen – sweetnessheart, what watch?‘
Mrs. Leuchtag: ‚Ten watch.‘ Mr. Leuchtag: ‚Such much?'“

(Dialogszene Ludwig Stoessel und Ilka Grüning in Casablanca, 1942)


Ludwig Stössel sammelt seine ersten Theatererfahrungen bei Josef Jarno und avanciert in den folgenden Jahren zu einem erfolgreichen Charakterdarsteller, der bald an den renommiertesten deutschen Bühnen spielt, u.a. bei Max Reinhardt in Berlin, an den Barnowsky-Bühnen und am Deutschen Künstlertheater. Bei den Salzburger Festspielen verkörpert er den Teufel im Jedermann und den Wagner in Goethes Faust. Neben seiner schauspielerischen Tätigkeit leitet Stössel, zusammen mit Paul Barnay, das Thalia-Theater in Breslau.

Seinen ersten Stumm-Film (In der Heimat, da gibt’s ein Wiedersehn!) dreht er 1926 mit Anfang vierzig. Es folgen weitere Streifen, darunter Herkules Maier (1927), Aus dem Tagebuch eines Junggesellen (1928), Der Günstling von Schönbrunn (1929) und Katharina Knie (1929, nach dem Bühenstück von Carl Zuckmayer).

Nach dem Aufkommen des Tonfilms kann Ludwig Stössel seine Karriere ungebrochen fortsetzen und dreht in den Folgejahren zahlreiche Filme, u.a. 1932/ 33 unter der Regie von Fritz Lang Das Testament des Dr. Mabuse. Die deutsche Filmfassung wird (ebenso wie die französische) von den Nazis verboten. Die Premiere des Films findet am 12. Mai 1933 in Wien statt – und am 24. August 1951 in Deutschland.


Vor den Nationalsozialisten flieht der jüdische Schauspieler zunächst ins benachbarte Österreich, wo er allerdings weniger als Film- denn als Theaterschauspieler am Wiener Raimundtheater sowie am Theater in der Josefstadt wirkt. Nach dem Anschluß Österreichs 1938 emigriert Ludwig Stössel mit seiner Frau über Paris und London in die Vereinigten Staaten. In Hollywood wird er als Nebendarsteller in zahlreichen Filmen eingesetzt und agiert, wie auch andere Emigranten, in einigen US-Propaganda- und Anti-Hitler-Streifen. Darunter The Strange Death of Adolf Hitler und Hitler’s Madman (1943).


Zu einer seiner bekanntesten Rollen jener Zeit zählt die des deutschen Emigranten Mr. Leuchtag im Hollywood-Klassiker Casablanca an der Seite von Paul Henreid, Conrad Veidt und Peter Lorre.

Nach Ende von Hitler-Diktatur und Zweitem Weltkrieg bleibt Ludwig Stössel in den Vereinigten Staaten und kommt lediglich nur noch zu Gastspielen nach Europa, wie z.B. 1950 an die Wiener Renaissance-Bühne. In den darauffolgenden – vor allem den 50er – Jahren gewinnt für Stössel in den USA neben der Film- auch und vor allem die Fernseharbeit zunehmend an Bedeutung.


Links (deutsch):

http://www.cyranos.ch/smstos-d.htm

http://de.wikipedia.widearea.org/wiki/Das_Testament_des_Dr._Mabuse

http://www.germanhollywood.com/casabl.html


International:

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